Für sie wurde der Besuch in der Raubtierhöhle besonders schmerzhaft. Am Montagabend stellten Denise Ossenberg (31) und Thomas Hühne (34) ihr Unternehmen „FiniBee“ bei „Die Höhle der Löwen“ (VOX) vor – und mussten sich einige unangenehme Beurteilungen zu ihrem Start-up anhören.
Handy-Akku alle, aber weder Steckdose noch Ladegerät in der Nähe? Diesem Problem will das Gründer-Duo um „FiniBee“ ein Ende setzen. Ihre Idee: eine Ausleih-Station für Powerbanks. Ähnlich wie bei E-Scootern sollen sich Kundinnen und Kunden per App an öffentlichen Orten Powerbanks leihen und woanders wieder zurückgeben können. Nur ist das Alltagsproblem mit dem Handy-Akku wirklich so groß? Geht es nach den Löwinnen und Löwen, dann eher nicht.
Auch das Konzept der Powerbank-Stationen sorgte für Irritation in der Löwenhöhle. Denn die „FiniBees“ können in Frankfurt bereits an 35 Stationen geliehen werden – und müssen natürlich auch an einem der Standorte zurückgegeben werden.
Unternehmerin Dagmar Wöhrl (70) staunte: „Da muss ich den Platz suchen, wo ich dann wieder hinlaufe und die Powerbank dann abgebe? Ist das nicht ein bisschen kompliziert?“
Nicht nur das. Start-up-Expertin Janna Ensthaler (40) erkannte noch ein ganz anderes Problem: Die verschiedenen Standorte der FiniBees werden in der dazugehörigen App angezeigt. Was aber tun, wenn der Handy-Akku schon alle ist?
Klare Sache für Dagmar Wöhrl. Die Investorin deutlich: „Also mir fehlt der Glaube, dass das angenommen wird.“ Wenig verwunderlich – sie war raus! Und mit ihr auch alle anderen Löwinnen und Löwen.
Denn auch die Zahlen von „FiniBee“ konnten nicht überzeugen. Innerhalb von 12 Monaten gewann das Powerbank-Start-up lediglich 700 aktive Nutzerinnen und Nutzer und machte damit einen Mini-Umsatz von 3500 Euro – viel zu wenig für die 100 000 Euro, die die beiden für 15 Prozent an „FiniBee“ verlangten.
Konfuses Konzept, schwache Zahlen. Judith Williams (52), Löwin seit der ersten Stunde: „Sorry! Mit Abstand der schlechteste Pitch, den ich je gesehen habe …“ Autsch!
Immerhin befand Thomas Hühne nach dem Pitch: „Ich verstehe die meisten Kritikpunkte, die wir bekommen haben, und denke, vieles davon können wir einfach mitnehmen.“
Wer weiß, vielleicht klappt es für „FiniBee“ ja auch ohne die Finanzpower der Experten aus „Die Höhle der Löwen“ noch.
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