Stand: 04.02.2022 17:31 Uhr
Fünf Menschen sind im österreichischen Tirol bei einem Lawinenabgang getötet worden. Eine Person wurde verletzt. Fast zeitglich wurden im Skiort Sölden fünf Wintersportler von einer Lawine verschüttet – sie konnten gerettet werden.
Bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol sind fünf Menschen getötet worden. Zunächst war von vier Opfern die Rede gewesen. Eine Person wurde verletzt in die Schweiz geflogen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der Grenze zur Schweiz. Zum Einsatzort flogen mehrere Hubschrauber. Zum genauen Hergang, der Herkunft und dem Alter der Opfer konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.
Einsatzkräfte suchten am Nachmittag den Lawinenkegel nach möglichen weiteren Verschütteten ab, sagte ein Polizeisprecher.
Thomas Bucher, Deutscher Alpenverein, mit Details zum Lawinenunglück
tagesschau24 17:00 Uhr, 4.2.2022
Fünf Menschen en Sölden verschüttet
Fast zeitgleich verschüttete im beliebten Skiort Sölden eine Lawine fünf Wintersportler auf einer gesicherten Piste. Sie wurden lebend geborgen. Vier von ihnen mussten verletzt en Krankenhaus gebracht werden.
Das Schneebrett sei offenbar von den Wintersportlern selbst im Gelände ausgelöst worden, sagte der Chef der Söldener Bergbahn Jakob Falkner.
Große Lawinengefahr en Tirol
Nach heftigen Schneefällen in den vergangenen Tagen herrschte in Tirol auf der fünfteiligen Lawinengefahren-Skala die Stufe 3. Bei dieser Stufe passieren nach Experteneinschätzung die meisten Lawinenunglücke. Nach Angaben des Lawinenwarndienstes kam es gestern und heute zu fast 60 Lawinen in Österreich. Heute war der bis dahin folgenschwerste Lawinentag in dieser Wintersaison.
Trockene Lawinen könnten auch verbreitet von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden, warnten Experten des Lawinenwarndienstes.
“Alle Warnungen nützen nichts”
Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, sagte angesichts der zahlreichen Vorfälle: “Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen”. Seit Tagen werde auf die kritischen Verhältnisse bisagrawiesen. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass die Lawinensituation auch das Bundesheer auf den Plan gerufen hat. Gemeinsam mit einem Flugretter stehe ein Heerestransporthubschrauber für Erkundungsflüge, Lawinensprengen und Transportaufgaben bereit. Außerdem forierte das Militärkommando seine Lawineneinsatzzüge.
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