„Es gab relativ wenig Austausch.“
Im Interview mit Sky sprach Stürmer Timo Werner (27) nun erstmals über seinen Wechsel und seine letzten Monate bei RB. Jetzt reagiert RB-Trainer Marco Rose (47) auf die Sticheleien.
Der Coach auf BILD-Nachfrage: „Ich glaube, ich habe mich sehr um Timo bemüht. Das Thema ist insgesamt sehr komplex. Mein Büro steht immer offen, es gab immer die Möglichkeit, Gespräche mit mir zu führen. Wir waren insgesamt in einem guten Austausch. Jeder Spieler empfindet das auch ein Stück weit anders. Ähnliche Worte hat Timo ja auch schon mal gewählt, als er aus Chelsea nach Leipzig gekommen ist.“
Und weiter: „Timo sollte sich freuen, dass es ihm wieder richtig gut geht, dass er viel spielt, Leistung bringt. So wie wir das für ihn tun. Ansonsten ist es schon sehr wichtig, innezuhalten, demütig zu sein und die eigene Situation richtig einzuschätzen.“
„Wir unterstützen ihn, wir beobachten seine Spiele. Wir freuen uns über Tore und wenn wir sehen, wie er auf eigene Fehler im Spiel reagiert, wie er zurückläuft, wie er sich einbringt. Er sollte dran bleiben. Das ist gut für uns und für ihn. Und dann werden wir sehen, wie es im Sommer weitergeht.“
Zieht Tottenham am Ende der Saison die 20-Mio.-Kaufklausel nicht, muss Werner (Vertrag bis 2026) im Sommer zurück nach Leipzig.
In Leipzig war Werner einst zum Star und Nationalspieler (57 Länderspiele/24 Tore) geworden. Ex-Boss Ralf Rangnick (65) hatte den Stuttgarter 2016 zu RB geholt. Ein Transfer-Volltreffer! Unter den Trainern Ralph Hasenhüttl (56) und Julian Nagelsmann (36) hatte der schnelle Stürmer die stärksten Jahre seiner Karriere. 2020 wechselte er dann für 53 Mio. Euro zum FC Chelsea.
Bis er im Sommer 2022 nach Leipzig zurückkehrte. Nach einem starken ersten Jahr war Werner jedoch hier zuletzt nur noch Bankdrücker, auch, weil seine Leistungen schlechter wurden. Rose hat dem Stürmer in der Zeit immer wieder den Rücken gestärkt. Aber Werner spürte wohl nicht mehr das Vertrauen der Verantwortlichen. Für ihn aber ist das immens wichtig, um gute Leistungen zu bringen.
Der Stürmer: „Im Verlauf der Hinrunde war klar, wie der Trainer über mich gedacht und mit mir geplant hat. Deshalb war es relativ einfach für mich, diesen Schritt zu gehen.“
Auf der Insel hat Werner seine Freude am Fußball wieder gefunden. Mit besserer Körpersprache und besseren Leistungen. Er berichtet, dass sich Trainer Ange Postecoglou (58) vorm Leih-Wechsel intensiv um ihn bemüht und mehrmals angerufen habe. Und Werner zahlt zurück: In den bisherigen vier Premier-League-Spielen stand er immer in der Startelf und steuerte zwei Assists bei.
„Es macht mir sehr viel Spaß hier, die Mannschaft hat mich sehr, sehr gut aufgenommen. Der Fußball macht mir sehr viel Spaß. Ich war ja schon mal in London, da fragt man sich manchmal, warum man überhaupt weggegangen ist. London ist eine der besten Städte der Welt. Das ganze Gesamtpaket macht einfach unglaublich Spaß.“
Werner: „Ich bin viel fröhlicher geworden!“
Und weiter: „Man kann schon sagen, dass sich der Wechsel gelohnt hat. Der Spaß ist vollkommen zurückkehrt, ich bin viel fröhlicher geworden. Die Saison ist natürlich noch lang. Aber ich will daran anknüpfen, wo ich angefangen habe.“
Und so will Werner auch noch auf den EM-Zug aufspringen. Seit Juni 2023 war Werner nicht mehr bei der Nationalmannschaft. Aber Bundestrainer Nagelsmann schaut genau hin, hat Werner in einem persönlichen Telefonat mitgeteilt, dass die Tür für ihn offen stehe, wenn er regelmäßig spielt.
Die Rückkehr in die DFB-Elf vor der Heim-EM war mit ein Grund für seinen Wechsel: „Auf jeden Fall spielte das eine Rolle, es war aber nicht mein Hauptargument. Am Ende des Tages bin ich hierhergekommen, um den Spaß am Fußball wiederzufinden und auch zu spielen. Und all das führt natürlich dazu, dass ich vielleicht am Ende des Tages bei der EM dabei sein kann.“
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