„Glück auf, der Steiger kommt.“ In Sachsen könnten bald wieder Bergleute das „Steigerlied“ singen. Denn im beschaulichen Altenberg möchte die Zinnwald Lithium GmbH unter Tage ein Bergwerk errichten. Der Plan: Abbau von Lithium.
Das silbrig weiße Leichtmetall, das insbesondere für wiederaufladbare Batterien und Akkus genutzt wird, ist begehrt. Und der Bedarf nach dem „weißen Gold“ steigt! Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt sogar vom „Weißen Goldrausch im Erzgebirge“.
Lithium wichtig für Energiewende
Bis 2030 möchte die EU ein Zehntel ihres Bedarfs für strategische Rohstoffe aus eigener Förderung abdecken. Für die Energiewende wird Lithium dringend benötigt.
Das Vorkommen im Erzgebirge ist sogar größer als gedacht. 2022/23 hatte die Zinnwald Lithium GmbH weitere Bohrungen durchgeführt. „Die sich daraus ergebenden mineralischen Ressourcen sind von 125 000 Tonnen Lithium auf 429 000 Tonnen angestiegen“, sagt Geschäftsführer Marko Uhlig zu BILD.
Das Unternehmen möchte jährlich bis zu 18 000 Tonnen Lithiumhydroxid produzieren – ausreichend für ca. 800 000 E-Autos. „Damit leisten auch wir einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende sowie zum Klimaschutz“, sagt Uhlig. Und ergänzt: „Wenn alles perfekt zusammenläuft, wird der Abbau Endes des Jahrzehnts beginnen.“
Fachkräftemangel ist ein Problem
Doch auch sein Unternehmen leidet unter Fachkräftemangel. „Da geht es uns wie vielen anderen Industriezweigen, zumal in Deutschland seit Jahrzehnten kein neuer Bergbau eröffnet wurde“, sagt Uhlig.
Bis zu 400 neue Arbeitsplätze sollen in der Region entstehen: von Logistik über Ingenieurwesen bis hin zur Geologie und Vermessung. Das Unternehmen will auch ausbilden.
Mehr als 500 Millionen Euro nötig
Investiert hat Zinnwald Lithium bislang rund 25 Mio. Euro. Um das Projekt umzusetzen, seien mehr als 500 Mio. Euro nötig. Das Geld wolle man über Investoren bekommen. Eine Förderung durch Bund oder das Land Sachsen ist noch offen.
Nicht die einzigen Unwegsamkeiten, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hat. Denn es regt sich Widerstand gegen das Projekt.
Bürgerinitiative gibt Gegenwind
In Bärenstein plant die Firma z. B. eine Aufbereitungsanlage und eine Deponie. Dagegen stellt sich eine Bürgerinitiative. Sie fürchtet Gefahren für die Natur und extreme Belastungen durch an- und abfahrende Lkw. Ihr Vorschlag: eine Zusammenarbeit mit Tschechien. Im nur 20 Kilometer entfernten Cinovec soll ebenfalls eine Deponie an selben Erzkörper entstehen.
Wird also wirtschaftlich und ökologisch klug entschieden, könnte der „Goldrausch“ wirklich alle Menschen in der Region erfassen.
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