Buenos Aires (Argentinien) –[–> Sie überquerte die Alpen zu Fuß – und starb auf einer kleinen Wanderung am anderen Ende der Welt.
Mit großer Hoffnung brach Julia H. (19) nach Argentinien auf. Erst im April begann die junge Deutsche ihren Dienst als Freiwillige in einer Bildungseinrichtung. Was niemand ahnte: Nur wenige Wochen später sollte sie viel zu früh aus dem Leben gerissen werden.
Die junge Frau wurde am Montagmittag (Ortszeit) in einer 30 Meter tiefen Schlucht neben einem beliebten Wanderweg entdeckt und am späten Abend dann geborgen.
Todes-Drama nach Wander-Tour in Südamerika
Seit vergangenem Donnerstag wurde Julia H. in einem Nationalpark im Norden Argentiniens vermisst. Die junge Frau wollte eine Wanderung zu den „Cerro Tres Marías“, einem bekannten Aussichtspunkt des Nationalparks „Loma de las Tapias“, machen. Doch plötzlich konnten Angehörige und Freunde sie nicht mehr erreichen, meldeten sie als vermisst.
Mehr als 150 Helfer gaben alles, um Julia noch lebend zu finden. Die Polizei von San Juan (Argentinien) rückte mit Hubschraubern und Drohnen sowie Gebirgsspezialisten an. Feuerwehrleute, der Katastrophenschutz, Truppen der Armee und Spürhunde beteiligten sich an der Suche in dem unwegsamen und nebligen Gebiet. Aus Deutschland reisten die verzweifelten Eltern an, um in diesen schweren Stunden vor Ort zu sein.
Julia wollte eine „kleine Wanderung“ machen
▶︎ Gegenüber argentinischen Medien sagte Vater Peter H. am Montag noch: „Als allererstes möchte ich ganz herzlich den Einsatzkräften und allen Freiwilligen danken. Ich bin überwältigt und beeindruckt davon, wie viel Hilfe Julia in dieser schwierigen Lage hier bekommt.“
Und weiter: „Sie können sich vorstellen, das ist eine schwierige Situation für uns im Moment. Es bedeutet uns sehr viel. Es macht uns viel Mut, so viel Unterstützung zu erfahren.“
Auf die Frage, ob Julia ihre Eltern über den Ausflug informiert hatte, erzählte der Vater: „Sie hatte gesagt, dass sie eine kleine Wanderung hier machen wollte. Leider wissen wir momentan nicht mehr.“
▶︎ Kurze Zeit später dann die tragische Nachricht: In einer Schlucht abseits des Wanderweges wurde aus einem Helikopter heraus eine weibliche Leiche entdeckt. Wie die Polizei in San Juan kurze Zeit später gegenüber BILD bestätigt: Es ist die Leiche der Deutschen.
„Wir haben die Leiche in einer Senke, 30 Meter unter dem Weg, gefunden“, sagt Staatsanwalt Ignacio Achem im argentinischen Fernsehen. Aus der Schlucht konnte sie mit dem Hubschrauber nicht geborgen werden. Bergungstrupps mussten anrücken.
Was widerfuhr der erfahrenen Wanderin?
▶︎ Die große Frage: Was genau ist auf der Wanderung passiert? Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung angeordnet. Denn Julia war nicht unerfahren auf Trekking-Touren, wie ihr Vater argentinischen Reportern erzählte. So soll sie unter anderem auch zu Fuß die Alpen überquert haben.
Als sehr wahrscheinlich gilt, dass sich die junge Frau bei widrigen Wetterverhältnissen auf dem Weg zum Berg verirrt hatte und ihr Abenteuer in Südamerika tragisch endete.
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