Sie ist die erste Frau in den USA, die das geschafft hat: Cole Brauer (29) aus Long Island (New York) segelte ganz allein um die Welt! Bei ihrer Ankunft in Spanien am Donnerstagmorgen rief sie ihren Instagram-Followern in einem Live-Video zu: „Ich kann’s nicht glauben, Leute! Das ist verrückt. Das ist großartig. Lasst uns das noch einmal machen!“
Anschließend gab es ein tränenreiches Wiedersehen mit ihrer Familie nach fünf Monaten auf See – und Champagner aus ihrem Segel-Pokal. Den hatte sie sich verdient: Brauer reiste im Rahmen der „Global Solo Challenge“ (20 Teilnehmer) – einer Einhandregatta ohne Zwischenstopp – 26 000 Seemeilen in 130 Tagen um die Welt. Ihr Boot „First Light“ – ein 40 Fuß (ca. zwölf Meter) langes Einrumpf-Segelboot – brachte sie sicher über die Weltmeere.
Vom Underdog zur Favoritin
Brauer war bei dem Rennen als Underdog gestartet: Mit ihren 1,55 Meter wurde sie für andere Wettkämpfe wie das prestigereiche „Ocean Race“ gar nicht erst zugelassen, berichtet das Magazin „Yacht“. Cole weinte bittere Tränen, weil ihre Karriere schon ein ums andere Mal zu Ende schien, bevor sie begonnen hatte.
Aber sie gab nicht auf, wurde schließlich bei der „Global Solo Challenge“ akzeptiert – und bekam durch ihre authentischen Instagram-Videos schnell eine Fangemeinde von fast einer halben Million Menschen – bares Geld in der Segel-Welt, wo man ohne Sponsoren kein Rennen fahren kann.
Die Rennstrecke führte Cole Brauer entlang der Westküste Afrikas, bevor sie Anfang Dezember ins Südpolarmeer segelte, weiter über das Kap Horn im Januar bis ganz zurück nach Spanien.
Das besondere: Brauer gab sich bei ihrer Reise um die Welt nicht als dauer-toughe Seglerin, sondern zeigte sich, wie sie war: Glücklich, wenn sie den Sonnenaufgang an Bord beobachtete. Geschockt, als sie im Dezember bei einer unerwarteten Welle quer durchs Boot geschleudert wurde und sich eine schwere Rippenverletzung zuzog. „Verliere niemals den Respekt vor dem Ozean“, sagte sie kurz darauf einem Online-Video, während sie mit den Tränen kämpfte. Sie machte weiter. Ein ums andere Mal am Ende ihrer Kräfte.
Ihre Follower konnten sie beobachten, wie sie mit Sonnenbrille zu Rockmusik tanzte, sich die Fingernägel lackierte und Formel 1 schaute oder bei der Überquerung des Äquators zu Ehren des Meeresgottes Neptun einen Schuss Rum ins Meer goss. Ihr Plan von Anfang an: Dieses Rennen als erste Frau zu gewinnen. Es der Welt – und vor allem sich selbst – zu beweisen.
Den Segelsport will sie wieder modern machen. Weniger traditionell, weniger gediegen. Zeigen, dass er nicht nur männerdominiert sein muss.
Dieser Plan hat auf jeden Fall funktioniert!
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