Geht es Ihnen auch so? Ständig sieht man auf der Straße neue Automarken. Oft sind es E-Autos aus Fernost.
„In Deutschland ist zwar ein Rückgang bei den Verkäufen von Elektroautos zu verzeichnen, aber das hält die Chinesen nicht auf. Im Gegenteil, sie sind immer häufiger im Straßenverkehr anzutreffen“, sagt Prof. Helena Wisbert, Direktorin Center Automotive Research an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Das liege auch an dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Hersteller bieten gerade so hohe Rabatte wie zuletzt zu Pandemie-Zeiten im Jahr 2020. E-Autos gibt mit Nachlässen um die 15 Prozent (Verbrenner: 17,5 Prozent).
BILD stellt zehn neue Automarken vor:
BYD (Build Your Dreams)
Der chinesische Konzern BYD will sich mit bis zu zehn Prozent Marktanteil in Deutschland als führende Importmarke etablieren. Wann oder ob der Hersteller mit Sitz in Shenzhen den Branchenprimus Toyota überholen wird, bleibt spannend. Schon heute ist BYD der größte Produzent von Elektroautos und Batterien weltweit. Anschub wird es durch einen Sponsorenvertrag geben. BYD ist neuer Automobilpartner der UEFA zur Fußball-EM der Herren im Sommer 2024; die Chinesen lösen VW ab.
Human Horizons
2017 wurde das chinesische E-Auto-Unternehmen Human Horizons gegründet. Im April 2023 veröffentlichten die Manager in Shanghai ihre Expansionspläne. Erstes Ziel: Europa, vor allem Deutschland und Norwegen. Den heimischen Markt dominiert Human Horizons bereits. Laut eigenen Angaben ist der HiPhi X das meistverkaufte Luxus-SUV in China.
Xpeng
Xpeng, mit vollem Namen Xiaopeng Motors, hat seinen Hauptsitz in Guangzhou, China. 2014 gegründet, drängt auch dieses Start-up auf den europäischen Markt. In den Niederlanden ist das Elektro-SUV XPeng G9 bereits erhältlich. Nach Deutschland soll der Stromer im Mai kommen, eine Dependance hat bereits in Bayern eröffnet.
Nio
Das chinesische Start-up Nio bietet Elektroautos im mittleren bis hochpreisigem Segment an. In Deutschland startete das Unternehmen mit Sitz in Shanghai mit dem Modell Nio ET7. Inzwischen gibt es auch die günstigere Limousine ET5 auf deutschen Straßen. Nio bietet für seine Kunden einen Batteriewechselservice, der Prozess soll nur fünf Minuten dauern.
Lynk & Co
Lynk & Co gehört zur chinesischen Automarke Geely (2016 gegründet). Anders als die bisherigen Hersteller bieten Lynk & Co einen Plug-in-Hybriden und kein E-Auto an. Hierbei handelt es sich um Autos, die auch an der Steckdose geladen werden können. Neben dem herkömmlichen Leasen oder Kaufen kann bei Lynk & Co auch ein Auto-Abo abgeschlossen werden; man zahlt eine feste Rate, der Hersteller kümmert sich um Versicherung und Co.
Aiways
Aiways, mit Sitz in Shanghai, wurde 2017 gegründet. Für den Vertrieb der Fahrzeuge in Deutschland ging Aiways eine ungewöhnliche Partnerschaft ein. Den SUV U5 konnte man im Elektronikgeschäft Euronics erwerben. Die Kooperation wurde im Sommer 2023 eingestellt.
Polestar
Polestar-Stores und Autos sind in Deutschland inzwischen keine Seltenheit mehr. Polestar ist eine Kooperation des schwedischen Herstellers Volvo und dem chinesischen Konzern Geely. Zuletzt hatte Polestar mit starken Absatzrückgängen zu kämpfen. Im ersten Quartal 2024 verkaufte das Unternehmen 40 Prozent weniger Autos als noch im Vorjahresquartal.
Ora
Ora gehört zum chinesischen Mega-Konzern Great Wall Motors (GWM). Das erste Modell in Deutschland war der Ora Funky Cat (dt. irre Katze). Von den Katzennamen hat sich Ora verabschiedet, inzwischen heißt das Modell GWM Ora 03. In China hält der Konzern an Tiernamen fest, das Modell heißt dort Haomao (dt. gute Katze).
Togg
Aus der Türkei soll der Togg T10X nach Deutschland kommen. Geplanter Marktstart: Herbst 2024 Der türkische E-Auto-Hersteller wurde 2018 gegründet. Togg ist ein Zusammenschluss der größten türkischen Unternehmen unter dem Dach der türkischen Börse TOBB.
Vinfast
Vinfast wurde 2017 gegründet. Das vietnamesische Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Hải Phòng. Die Expansion lief für den Konzern bislang schleppend. Der Gründer Pham Nhat (55) hat inzwischen selbst das Ruder übernommen und strebt den Sprung nach Amerika an. In Deutschland hat Vinfast Showrooms in Berlin, Köln, Hamburg und Oberhausen (nahe Duisburg).
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