Rosario (Argentinien) – [–>Ein Mann in Kapuzen-Shirt läuft über einen Vorplatz einer Tankstelle, geht auf das Gebäude zu, zieht plötzlich eine Waffe und erschießt völlig willkürlich einen jungen Mann (25). Die Aufnahmen einer Sicherheitskamera von vergangenem Samstag schocken ganz Argentinien und sind der schreckliche Höhepunkt einer nicht enden wollenden Gewaltserie in Rosario – der drittgrößten Stadt Argentiniens (1 Mio. Einwohner) und der Heimat des Fußball-Superstars Lionel Messi (36).
Erst wenige Tage zuvor sind Dienstag und Mittwoch mitten in der Stadt zwei Taxifahrer (38, 43) von Drogenbanden erschossen worden, am Donnerstag gab es Schüsse auf einen Busfahrer (39) – der starb am Sonntag an seinen schweren Verletzungen. Nach den Morden streikten die Taxifahrer und der öffentliche Verkehr stand ebenfalls für drei Tage still.
Seit Anfang des Jahres registrierten die Behörden bereits mehr als 50 Morde.
Kampf gegen Drogenkriminalität in Argentinien
Die Drogen-Mafia hatte den Mord mit einem Banner an einer Straßenbrücke angekündigt. „Das Töten von Unschuldigen wird weitergehen.“
Nach Regierungsangaben könnten sich in Rosario mehrere Drogenbanden zusammengeschlossen haben, um durch ihr mörderisches Handeln Druck auf die Regierung auszuüben. Die hatte vor wenigen Monaten angekündigt, mit aller Härte gegen die Drogenkriminalität in der Region Santa Fé/Rosario vorzugehen.
Im Kampf gegen Drogenkriminelle hat die argentinische Regierung am Montag schwer bewaffnete Polizeieinheiten und das Militär in die Hafenstadt Rosario entsendet. Darauf hatten sich zuvor Sicherheitsministerin Patricia Bullrich und Präsident Javier Milei in einer gemeinsamen Erklärung in der Hauptstadt Buenos Aires geeinigt.
„Es wird keinen Waffenstillstand geben“, schrieb Bullrich auf X (vormals Twitter).
Um Rosario liegen die größten Exporthäfen Argentiniens für Agrargüter. Die Hafenanlagen gelten auch als Ausfalltor für Drogen in Richtung Europa und Asien.
Rosario geriet Ende 2022 schon mal in die Schlagzeilen, als der Laden der Schwiegereltern des argentinischen Fußballstars Lionel Messi beschossen wurde, kurz nachdem die Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Die im Dezember 2023 angetretene Regierung hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, mit harter Hand gegen Drogenbanden vorzugehen.
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